Wie zapft man Bier richtig?
In Deutschland wird Bier besonders gerne getrunken und dabei sollte das Bier und die Schaumkrone auch optisch gut aussehen, um vor den Freunden zu punkten. Damit der Genuss aber auch lange anhält, muss das Zapfen des kühlen Gerstensaftes gelernt sein. Alles Wichtige zum Thema „Bier richtig zapfen“ verraten wir nun.
Das braucht man zum Zapfen
Damit das Bier richtig schmeckt, beginnt der Umgang mit dem Bier nicht erst beim Zapfen, sondern schon davor. Genauer gesagt am Bierglas. Hier spielt die richtige Auswahl des Glases eine Rolle. Jedes Bier sollte im richtigen Bierglas serviert werden, damit der Geschmack sich vollkommen entfalten kann.
Der Umgang mit dem Glas ist entscheidend. Aus diesem Grund sollte das Bier nicht gleich im Glas verschwinden, denn dieses gehört erst einmal für ein paar Sekunden unter das kalte Wasser. Zudem schwören Bierkenner darauf, dass das Glas keinesfalls zuvor in der Spülmaschine gewesen sein sollte. Dies wirkt sich negativ auf den Schaum aus und er fällt vergleichsweise schnell zusammen.
Vom Fass in das Glas
Vom Fass in das Glas – genau das wollen Bierfans unbedingt in kürzester Zeit erreichen. Doch hier kann man eine Menge falsch machen, weshalb wir an dieser Stelle auf einige grundlegende Merkmale eingehen möchten.
Das Glas sollte als erstes genauer betrachtet werden. Dieses muss richtig gespült sein, ansonsten setzten sich die Kohlensäurebläschen an der Glaswand ab und verfälschen den Geschmack. Auch die Art des Spülmittels ist hier besonders wichtig. Normales Spülmittel sollte nicht mit einem Bierglas in Berührung kommen.
Unser Tipp: nehmen Sie niemals ein zusammengeschüttetes Bier an. Durch das Zusammenschütteln der Biere aus unterschiedlichen Gläsern verliert das Bier an Kohlensäure und schmeck am Ende wie eingeschlafene Füße. Wer richtig zapfen möchte, muss das Bier frisch aus dem Fass ins Glas bringen.
Ähnlich sieht es beim 7 Minuten Pils aus; das ist ein absoluter Trugschluss. Kein hochwertiges Bier muss 7 Minuten stehen. Das sieht auch der Bund der Deutschen Braumeister so.
Was ist sonst noch für den perfekten Schaum zu beachten?
Achten Sie darauf, dass das Glas keine Spülmittelreste mehr enthält – dies ist sowohl für den Geschmack als auch den Schaum schlecht, da dieser deutlich schneller zusammenfällt.
Der „Gerstensaft-Gourmet” sollte sein Bier bei rund vier bis sechs Grad Celsius lagern, um seinen Gästen Bier mit der richtigen Kühle anbieten zu können. Die optimale Trinktemperatur liegt jedoch etwas höher bei fünf bis acht Grad Celsius – idealerweise also das Bier für einige Stunden in den Kühlschrank bzw. das Fass gut kühlen und dann frisch vom Fass zapfen. So erreichen Sie die perfekte Temperatur.
Übrigens: Bier gehört auch keinesfalls in den Gefrierschrank und eine gleichmäßige Lagerung wird empfohlen.
Das Bier richtig zapfen
Beim Bier zapfen sollte man auf einige Dinge besonders Wert legen, deswegen hier eine kleine Anleitung wie man das Bier richtig in das Glas bekommt.
- Jede Bierzapfanlage hat ihre spezifischen Eigenschaften, deswegen sollten Sie sich vorab mit einigen Zapfproben an der Anlage versuchen bevor Sie Ihre Freunde zur Grillparty einladen.
- Wichtig ist das Glas möglichst schräg zu halten. Der richtige Winkel lässt sich daran erkennen, dass das Glas so schräg gehalten wird, dass Ihr Bier gerade so im Glas bleibt. Sie fangen also zu Beginn mit einem 110 Grad Winkel zum Tresen an (90 Grad wäre parallel zum Tresen). Diese Position ermöglicht eine geringere Schaumbildung, sobald das Glas voller wird, verringern Sie den Winkel, sodass das kühle Gold auch im Glas verbleibt und sich etwas Schaum bildet. Bei dieser Methode entsteht immer ein wenig mehr Schaum. Das ist auch richtig. Gerade beim Weizen ist er fast Pflicht.
- Beim Zapfen sollten Sie das Glas niemals absetzen
Warum das so ist? Nur so entsteht die perfekte Schaumkrone und das Bier schmeckt richtig lecker. Sollten sie einmal Probleme mit dem Schaum haben, dann verändern Sie die Fließgeschwindigkeit an der Zapfanlage bzw. die Co2 Zufuhr. So steht dem eiskalten Genuss an warmen Sommertagen nichts mehr im Weg.
Unser Tipp: zuerst mit einfacheren Bieren anfangen, das Weizen gilt beim Zapfen als die Königsdisziplin, da eine schöne und gleichmäßige Schaumkrone erreicht werden muss. Wer also gerade erst startet, sollte lieber bei einem Radler anfangen.
Jede Biersorte braucht den richtigen Betriebsdruck
Jedes Bier ist anders und der richtige Bierkenner wird die Unterschiede schnell kennen. Doch so unterschiedlich Bier schmecken kann, so unterschiedliche wird es gezapft. Zumindest wenn es darum geht den Betriebsdruck einzuhalten. Der Betriebsdruck wird an der Regulierungsschraube je nach Biersorte eingestellt.
Informieren Sie sich also vor dem Zapfen welchen Betriebsdruck das Bier verträgt. Nur so kann sich der Biergeschmack vollkommen entfalten.
Die Hygiene der Zapfanlage
Hygiene ist besonders beim Zapfen sehr wichtig. Bier ist ein Lebensmittel. Achten Sie deswegen darauf, dass die Zapfanlage so beschaffen ist, dass Verschmutzungen und Mikroorganismen vermieden werden. Das lässt sich vor allem dann erreichen, wenn alle Bauteile, welche mit Gas und Bier in Berührung kommen, aus Edelstahl bestehen.
Für die Dichtungen ist es zusätzlich unablässig, dass diese lebensmittelecht sind. Zusätzlich müssen Sie den stetigen Reinigungsprozessen standhalten. Für einen einwandfreien Biergenuss ohne schädliche Konsequenzen, sollte die Zapfanlage regelmäßig auseinander gebaut werden und gründlich geeinigt.
Beachten Sie diese Tipps, gehen Sie auf Nummer sicher und der nächsten Party steht nichts im Weg.