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Wie stellt man eine Zapfanlage richtig ein?

Sie wünschen Ihr Bier frisch, mit einer hübschen Schaumkrone, doch soll diese weder zu ausgeprägt, noch zu lasch sein. Auch die Temperatur des Bieres ist wichtig. Bei den modernen Bierzapfanlagen für den Hausgebrauch können Sie heute diverse Einstellungen vornehmen und sich Ihr Bier so zapfen, wie Sie es wünschen. Wir verraten Ihnen einige Tricks.

Auf den Zapfdruck kommt es an

Bildet sich bereits in der Leitung Schaum, ist das, was aus dem Zapfhahn kommt, weit von dem gewünschten Bier entfernt. Glücklicherweise bieten heute fast alle Bierzapfanlagen diverse Einstellmöglichkeiten, die mitunter den Zapfdruck regulieren. Schäumt das Bier beispielsweise bereit im Schlauch, liegt es an einem zu geringen Zapfdruck. Nur wie hoch sollte der Druck sein? Wir haben uns einmal umgesehen.

Jedes Bierfass steht unter Druck, da sich sonst bereits im Fass die Kohlensäure lösen und sich Schaum bilden würde. Ist der Zapfdruck zu niedrig, geschieht dies direkt hinter dem Fass. Um zu verhindern, dass die Schaumkrone größer ist, als die Flüssigkeitsmenge im Bier, hilft es, den korrekten Zapfdruck zu errechnen. Drei Faktoren zählen in die Berechnung ein:

  • Sättigungsdruck: Dieser orientiert sich an der Temperatur des Bieres. Umso höher die Biertemperatur ist, desto mehr Druck wird benötigt. Es gilt die Regel, dass bei einer Temperatur von 5 Grad Celsius ein Druck von 0,8 bar ausreicht. Je zusätzlichem Grad wird der Druck um 0,1 bar erhöht. Bei 25 Grad warmem Bier muss der Druck also bei 2,4 bar liegen.
  • Förderdruck: Hierbei spielt die Länge des Schlauches und der Höhenunterschied eine Rolle. Als Maßgabe gilt, dass 0,1 bar benötigt werden, um einen Höhenmeter zu überwinden. Allerdings verändert der Durchmesser der Zapfleitung die Druckangabe. Bei einem Durchmesser von 7 Millimetern verringert sich der Reibungsverlust, sodass 0,1 bar auf für zwei Meter gelten. Bei Leitungen mit 1 Zentimeter Durchmesser wird 0,1 bar auf sechs Meter gerechnet.
  • Zapfdruck: Um den tatsächlichen Druck auszurechnen, müssen die beiden oberen Faktoren zusammengerechnet werden. Wichtig ist zudem, dass der erforderliche Mindestdruck bei Kompensatorhähnen niemals unterschritten wird.

Bei den modernen Anlagen können Sie die Druckeinstellung über das Display spielend leicht regulieren. Probieren Sie ruhig einige Einstellungen aus, bis Sie ein Ergebnis erhalten, dass Ihrer Biervorliebe entspricht.

  • Tipp: Erlaubt Ihre Anlage keinen hohen Druck, sollten Sie das Fass bereits im Vorfeld kühlen. Umso kälter das Bier ist, desto geringer ist der Druck.
Mithilfe dieses Zapfdruck-Rechners kann der richtige Betriebsdruck auf einfache Art und Weise ermittelt werden!

Die richtige Biertemperatur finden

Gewiss, wie kalt ein Bier sein soll, hängt maßgeblich von Ihrer Vorliebe ab. Nicht jeder mag ein kaltes frischgezapftes Bier. Zu warme Getränke schmecken dennoch nicht. Die heutigen Bierzapfanlagen besitzen im Regelfall eine integrierte Kühlung. Ob diese darin besteht, das gesamte Fass zu kühlen oder ob sie auf einen Durchlaufkühler zurückgreifen, ist zuerst unerheblich. Bei einem Durchlaufkühler stellen Sie die gewünschte Temperatur direkt an der Anlage ein und brauchen nicht abwarten, bis das Bier heruntergekühlt wurde.

Anders verhält es sich bei Anlagen mit Fasskühlung. Die Zapfanlagen sind zwar in der Lage, das Bier dauerhaft zu kühlen, benötigen bei warmen Fässern jedoch eine gewisse Vorlaufzeit. Da die Biertemperatur im unmittelbaren Zusammenhang zum Zapfdruck steht, sollten Sie stets vorgekühlte oder zumindest kühl gelagerte Fässer anschließen.

Der Deutsche Brauer-Bund empfiehlt beispielsweise zum Lagern eine dauerhafte Temperatur von vier bis höchstens 7 Grad. Genießen Sie den Gerstensaft bei einer Höchsttemperatur von 8 Grad. Besser ist, wenn das Bier im Glas eine Temperatur von 5 oder 6 Grad aufweist.


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