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Welche Vorteile hat ein frisch gezapftes Bier aus einer Bierzapfanlage gegenüber einem Flaschenbier?

Ein Bier vom Fass oder doch lieber eines aus der Flasche? Laut einer Onlineumfrage konsumieren 81 Prozent der Befragten ihr Lieblingsgetränk am liebten frisch gezapft. Nur 19 Prozent bekennen sich zum Bier aus der Flasche oder aus der Dose.

Schon allein die Bezeichnung „frisch gezapft“ signalisiert einen gewissen Qualitätsvorteil. Doch woraus resultiert am Ende dieses wundervolle Frischeerlebnis? Und ist das Bier aus der Bierzapfanlage wirklich besser als das Flaschenbier?

Bier für die Flasche und für das Fass – gibt es einen Unterschied?

Zunächst sollte man wissen, dass es zwischen Bier, das für die Flasche und Bier, das für ein Fass hergestellt wird, absolut keinen Unterschied gibt. Das Bier ist für beide Behältnisse zunächst einmal grundsätzlich gleich. Dennoch kennt jeder vermutlich den geschmacklichen Unterschied zwischen dem Bier aus der Flasche und dem, das frisch durch eine Bierzapfanlage gelaufen ist.

Das feine Detail liegt in der Menge der zugesetzten Kohlensäure. Fassbier verfügt über 5 Prozent mehr Kohlensäure, als es bei Flaschenbier der Fall ist. Genau deswegen perlt das Bier aus der Bierzapfanlage ganz besonders schön, bildet mehr Bläschen und wirkt einfacher frischer. Dieser Effekt wird von Experten als „Rezenz“ (Spritzigkeit) bezeichnet.

Da ein Fass deutlich mehr Druck aushält, kann einem Fassbier entsprechend mehr Kohlensäure beigefügt werden. Dieses wäre bei einem Flaschenbier nicht möglich, da der hohe Gasdruck zu Problemen beim Verschließen der Flasche führen würde. Zudem könnte der Druck den Kronkorken von der Flasche sprengen.

Bei Bier aus der Bierzapfanlage droht kein „Lichtgeschmack“

Wer schon einmal das Pech hatte, ein Bier mit sogenanntem „Lichtgeschmack“ zu erwischen, der trinkt seither vermutlich ausschließlich ein Bier vom Fass. Auch wenn fast jedes Bier nach dem deutschen Reinheitsgebot gebraut wird, und ihm ausschließlich Hopfen, Malz, Hefe und Wasser zugefügt werden, kann der Geschmack durch chemische Reaktionen noch deutlich verändern. Feinde des Bieres sind auf jeden Fall Sonnenlicht, Sauerstoff und Wärme.

Diese Faktoren können den sogenannten Lichtgeschmack hervorrufen. Sobald Bier den UV-Strahlen der Sonne ausgesetzt wird, kann es zu diesem Effekt kommen, da hier ein bestimmter Stoff entsteht. Gesundheitliche Probleme gibt es zwar nicht, aber das Bier schmeckt ranzig.

Aus diesem Grund sind Bierflaschen auch entweder dunkelbraun oder dunkelgrün, um das Bier vor den Sonnenstrahlen zu schützen. Allerdings handelt es sich hierbei lediglich um einen eingeschränkt wirkenden Filter, der nicht immer gleich gut funktioniert.

Anders ist das natürlich beim Fassbier. Direkt nach der Herstellung wird das Bier luft- und lichtdicht im Fass verschlossen. Hier droht also mit Sicherheit kein Lichtgeschmack!

Deutliche Unterschiede zwischen einer Bierzapfanlage und einem Party Fassbier

Man sollte nicht dem Irrtum erliegen, dass jedes Bier aus einem Fass automatisch herrlich prickelt. Ein Fassbier kann nämlich auch recht lasch wirken. Die Ursache hierfür ist dann die Zapfanlage und nicht das Bier selbst. Wenn das Fass leerer wird, enthält es mehr Luft im Verhältnis zum Bier. An diese Luft kann die Kohlensäure entweichen. Das passiert allerdings nur, wenn nicht der entsprechende Druck im Fass aufrechterhalten wird.

Eine gute Bierzapfanlage ist dazu in der Lage, den benötigten Druck zu entwickeln, damit die Kohlensäure nicht entweichen kann. Ein Fass Bier für die Fete daheim ist aber nicht mit einer solchen Anlage ausgestattet. Hier gilt dann leider: Je leerer das Fass wird, desto schaler schmeckt das Bier.

Ein weiteres Problem beim Fassbier kann eine eventuelle Verunreinigung sein, sobald das Fass angeschlagen ist. Die regelmäßige Reinigung der Bierzapfanlage sorgt dafür, dass  alles hygienisch bleibt.

Der ökologische Vorteil von frisch gezapften Bier aus der Bierzapfanlage

Ein Fassbier ist hinsichtlich der Ökobilanz absolut unschlagbar. Der Brauer muss lediglich ein Fass befüllen und es entfallen eine ganz Reihe von Arbeitsschritten, die beim Abfüllen von Flaschenbier notwendig werden. Es ist z.B. keine thermische Behandlung notwendig und die Transportwege sind kürzer. Beides kann sich auch in der Qualität des Endproduktes niederschlagen.

Pro Liter Bier fallen hier deutlich weniger zu reinigende Oberflächen an. Ebenso entfällt die komplizierte Reinigung der einzelnen zurückgegebenen Pfandflaschen sowie die maschinelle Abfüllung und Etikettierung.

Die Vorteile von Fassbier gegenüber Flaschenbier auf den Punkt gebracht

Abschließend nehmen wir nochmals die wichtigsten Argumente unter die Lupe, die für das Fassbier und gegen das herkömmlich Bier aus der Flasche sprechen.

  • Fassbier enthält typischerweise mehr Kohlensäure und schmeckt daher einfach spritziger.
  • Es ist kein Lichtgeschmack zu befürchten, da das Bier im Fass licht- und luftdicht geschützt ist. Ein Edelstahlfass ist die absolute Frischeverpackung für Bier.
  • Fassbier erhält keine thermische Behandlung.
  • Vielfaches Umlagern und Schütteln entfällt beim Fassbier, was der Qualität des Bieres zugutekommt.
  • Auch aus ökologischer Sicht hat das Fassbier die Nase vorn.

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